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Gesamtkonzept Elbe

Kälberwerder, El-km 467
Quelle: WSA Elbe

Stromregelung und Verkehr

Die Nutzbarkeit der Elbe für die Schifffahrt hängt vor allem von der Tiefe und Breite der Fahrrinne ab. Das Stromregelungssystem mit seinen vielen Flussbauwerken soll diese Nutzung langfristig und für die gesamte Binnenelbe gleichwertig sicherstellen.

Binnenschifffahrt auf der Elbe

Mit ihren über 600 Kilometern verbindet die deutsche Binnenelbe Tschechien mit dem Hamburger Hafen. Ihre Lage und die Vorteile der Wasserstraße gegenüber Straßen- und Schienenverkehr machen die Elbe für den Transport von schweren und großen Gütern äußerst attraktiv. 2018 passierten insgesamt 8,5 Millionen Gütertonnen und knapp 130.000 Container das Wehr Geesthacht (vgl. Verkehrsbericht 2018 des WSV).

Damit Güter- oder Personenschiffe auf der Elbe fahren können, müssen drei Bedingungen erfüllt sein:

  1. Der Fluss muss genug Wasser führen, damit die Schiffe in einer ausreichend tiefen Rinne (mindestens 1,40 m) fahren können.
  2. Die Fahrrinne muss mindestens 40 Meter breit sein, damit zwei große Schiffe ungehindert aneinander vorbeifahren können.
  3. Brücken müssen hoch genug sein, damit Schiffe auch mit großer Beladung darunter durchfahren zu können.

Die Fahrrinne stellt den Schiffsverkehr dabei vor die größten Herausforderungen. Aufgrund natürlicher Materialumlagerung auf der Flusssohle können Schiffe die Elbe streckenweise nur sehr eingeschränkt befahren, da die Fahrrinne zu schmal oder zu flach wird.

Optimierungsbedarfe bei den Regelungsbauwerken

Blick auf ein Buhne in Schüttsteinbauweise, die gerade mithilfe eines Baggers von einem Schiff aus instandgesetzt wird. Stromregelung und verkehr an der Elbe, Buhnenarbeiten Buhneninstandsetzung, El-km 421,5. Quelle: T. Hildebrandt

Um dauerhaft eine ausreichend tiefe und breite Fahrrinne zu gewährleisten, wurden Bauwerke in und an der Elbe errichtet. Sie regeln das Fließverhalten des Stroms. Daher werden sie Stromregelungsbauwerke genannt. Zu diesen Bauwerken gehören beispielsweise Buhnen, Sohlschwellen, Leit- und Deckwerke.

Im Zusammenwirken mit anderen menschlichen Einflüssen an der Elbe und in ihrem Einzugsgebiet haben diese Bauwerke in einigen Streckenabschnitten mittlerweile nachteilige Auswirkungen auf den Verkehr und die Natur an der Elbe. Sie können einerseits zu einer starken Erosion des Flussbetts und auf der anderen Seite auch zu riesigen Sandbänken führen. Durch starke Erosion wird die Fahrrinne zwar immer tiefer, aber nicht zwangsläufig besser befahrbar, da gleichzeitig der Wasserspiegel absinkt.

Ziele für den Verkehr und die Stromregelung

Ein Ziel des Gesamtkonzeptes Elbe ist es, die Binnenelbe weiterhin als bedeutenden Teil des europäischen Verkehrsnetzes zu erhalten und so die Wirtschaft zu unterstützen. Damit der Schiffsverkehr ganzjährig - also auch bei geringen und mittleren Wasserständen - auf der Binnenelbe fahren kann, einigte man sich bei der Erstellung des Gesamtkonzeptes Elbe auf eine Fahrrinnentiefe von mindestens 1,40 Meter. Die ursprünglichen angedachten 1,60 Meter hätten nur zu Lasten des Naturschutzes und mit erheblichem Kostenaufwand erreicht werden können. Die aktuellen Fahrrinnentiefen finden Sie im elektronischen Wasserstandsinfomationssystem ELWIS der WSV.

Zusätzlich sollen die Maßnahmenoptionen des Gesamtkonzeptes Elbe der Tiefenerosion nachhaltig entgegenwirken und für eine Stabilisierung von Sohle und Wasserspiegel sorgen. Ein Fokus liegt dabei auf den Bauwerken der Stromregelung. Diese sollen ökologisch verträglich umgebaut werden, damit sich zukünftig die Sohlerosion verringert und das verkehrliche Ziel erreicht werden kann. Auch Maßnahmen, die auf einen natürlichen Hochwasserschutz mithilfe der Elbtalauen setzen, wirken sich positiv auf die Verringerung der Sohlerosion aus.

Maßnahmenoptionen zur Verbesserung der Schifffahrtsverhältnisse

Für detaillierte Informationen finden Sie im Folgenden die Maßnahmenoptionen des Themenfelds S, die Möglichkeiten zur Umsetzung der benannten Aufgaben darstellen. Sie sollen

  • die Tiefenerosion sowie das Absinken des Wasserspiegels vermindern, also
  • die Sohle und den Wasserspiegel stabilisieren,
  • niedrige Wassertiefen durch eine Optimierung des bestehenden Stromregelungssystem vermindern,
  • Regelungsbauwerke unter ökologischen Gesichtspunkten verbessern,
  • vermehrt digitale Verkehrsinformationen bereitstellen sowie das
  • das System der deutschen Bundeswasserstraßen stärken.

Zusätzlich können Sie sich ein Bild zum Zustand der Elbe in Bezug auf die Stromregelung oder den Verkehr machen.

Niedrigwasseroptimierung

S1.01: Ingenieurbiologische Buhnenkonstruktion

Maßnahmentyp/Erläuterung

  • Installation von alternativen Materialien (z. B. Totholz, Rauhbäume) in überbreiten Buhnenfeldern als Ersatz für fehlende Zwischenbuhnen und/oder zur Verbesserung der gewässerökologischen Verhältnisse.

Einsatzmöglichkeiten

  • fehlende Strombauwerke, wie Zwischenbuhnen
  • wenig strukturierte Buhnenfelder bzw. Flachwasserbereiche
  • als strukturinitiierendes Bauwerk in geeigneten strukturarmen Ufer- bzw. Flachwasserbereichen

Wirkung

Strombau/Verkehr
  • Verbesserung der hydraulischen Bedingungen durch Vergleichmäßigung des Strömungs- und Transportverhaltens
  • Erhöhung der Strukturvielfalt
  • Initiieren von Strukturen
Naturschutz
  • Synergie möglich
  • Wiederherstellung und Verbesserung geschützter Biotope und Habitate besonders geschützter Tier- und Pflanzenarten einschließlich Schaffung von Rückzugsgebieten
  • Etablierung von LRT 3260
  • Entwicklung von LRT 3270
Wasserwirtschaft
  • Gewässer kann wieder eigenständig Lebensräume wie z. B. Kolke, Sand- bzw. Kiesbänke ausbilden.
  • Die ökologische Wirkung kann durch Eutrophierung vermindert werden.

S1.02: Buhnenfeldgestaltung

Maßnahmentyp/Erläuterung

  • Reduzierung der Verlandungen in den Buhnenfeldern durch Nassbaggerung zur Teilräumung/Umlagerung.

Einsatzmöglichkeiten

  • Stark verlandete Buhnenfelder mit verringerter wasserüberströmter Fläche

Wirkung

Strombau/Verkehr:
  • Wiederherstellung der hydraulischen Wirksamkeit der Buhnenfelder
  • Schaffung von aquatischen Lebensräumen (strömungsberuhigte Zonen, Erhöhung der Strukturvielfalt und der Tiefenvarianz)
  • Beibehaltung flach gestalteter Uferzonen.
Naturschutz:
  • bei Teilberäumung Strukturvielfalt erhalten/verstärken
  • Entwicklung LRT 3270
  • Wiederherstellung und Verbesserung geschützter Biotope und Habitate besonders geschützter Tier- und Pflanzenarten
  • Initiierung und Aufrechterhaltung strukturbildender Prozesse
  • Schaffung von Fischeinständen
  • Ruhezonen möglich
  • Erhöhung der Jungfischhabitate möglich
Wasserwirtschaft:
  • Verbesserung der Gewässermorphologie zur Verbesserung der Habitate möglich, da strukturbildende Prozesse besser stattfinden können.

S1.03: Temporäre Stein-/Kiesinseln

Maßnahmentyp/Erläuterung

  • Anlage temporärer flacher Stein-/Kiesinseln aus Materialien unterschiedlicher Korngröße

Einsatzmöglichkeiten

  • Bei unzureichender Streichlinienführung, d. h. zu großer Buhnenabstand in Fließrichtung.
  • Anlage im Buhnenfeld in Höhe der Verbindungslinie der Buhnenköpfe.
  • Einsatz zur Verbesserung der Gewässer- und Uferstruktur in Buhnenfeldern, an Gleithängen und in Übergangsbereichen

Wirkung

Strombau/Verkehr:
  • Stützung der Streichlinienführung zur Verbesserung der hydraulischen Bedingungen durch Vergleichmäßigung des Strömungs- und Transportverhaltens.
  • Initiierung und Aufrechterhaltung strukturbildender Prozesse
Naturschutz:
  • Wiederherstellung und Verbesserung geschützter Biotope und Habitate, besonders geschützter Tier- und Pflanzenarten
  • durch Insellage entstehen Rast- und Nistplätze, Bruthabitate für z. B. Flussseeschwalbe, Zwergseeschwalbe, Austernfischer, …
Wasserwirtschaft:
  • Verbesserung der Gewässermorphologie zur Verbesserung der Habitate möglich.

S1.04: Parallelwerkserrichtung/Bauwerksersatz

Maßnahmentyp/Erläuterung

  • Errichtung nach ökologischen Gesichtspunkten strukturierter, hinterströmter Parallelwerke mit Rückbau von vorhandenen Bauwerken/Bauwerksteilen (Buhnen, Deckwerke etc.)

Einsatzmöglichkeiten

  • Ersatz für zerstörte Deckwerke und Buhnen auf großen Abschnitten zur Vervollständigung der Streichlinienführung (Pilotprojekte), insbesondere in der Erosionsstrecke (beginnend mit den Pilotstrecken Klöden, Wittenberg, Coswig) und in der Reststrecke

Wirkung

Strombau/Verkehr:
  • gleichmäßiger Geschiebedurchtransport
  • Vermeidung von Versandung
  • Reduzierung Verlandung der Fahrrinne
Wasserwirtschaft:
  • Schutz von wertvollen Uferbereichen
  • Durch die Strukturierung sollen Flachwasserbereiche geschaffen, erhalten bzw. entwickelt werden.
Naturschutz:
  • Initiierung, Verbesserung und Wiederherstellung strukturbildender Prozesse im Ufer- und Gewässerbereich wahrscheinlich
  • Wiederherstellung und Verbesserung geschützter Biotope und Habitate, besonders geschützter auen- und gewässertypischer Tier- und Pflanzenarten
  • Förderung der submersen Vegetation
  • Etablierung LRT 3260 wahrscheinlich

S1.05: Buhnenanhebung

Maßnahmentyp/Erläuterung

  • Im Einzelfall Anhebung von Buhnen zur grundsätzlichen Erhaltung der Mittelwasserregulierung.

Einsatzmöglichkeiten

  • Zu niedrig liegende, zerstörte und stark instandsetzungsbedürftige Buhnen

Wirkung

Strombau/Verkehr:
  • Grundsätzliche Stützung des Mittelwasserbettes durch Wiederherstellung der Regelungswirkung in diesem Bereich. (Durch möglichen Einbau von Kerben kann die Sohlbelastung im Flussschlauch vermindert werden, siehe S2.01.)
Naturschutz, Wasserwirtschaft:
  • Kann Entkopplung Fluss - Aue verstärken und Verschlechterung aller betroffenen LRT sowie zusätzliche Gefahr stärkerer Sohlerosion bewirken

S1.06: Buhnenkopfvorlage

Maßnahmen/Erläuterung

  • Verlängerung der Buhnen durch Schüttung einer Vorlage im Niedrigwasserbereich.

Einsatzmöglichkeiten

  • Vor Buhnen in Außenbögen (Prallhanglagen) und in geraden Streckenabschnitten bedarfsweise an Buhnen beider Uferseiten.

Wirkung

Strombau/Verkehr:
  • Stützung des Wasserspiegels im Bereich des Mittleren Niedrigwassers (MNW)
Naturschutz, Wasserwirtschaft:
  • Kann Entkopplung Fluss - Aue, Verschlechterung aller betroffenen LRT, Gefahr weiterer Sohlerosion bewirken

S1.07: Buhnenvorstreckung

Maßnahmen/Erläuterung

  • Verlängerung der Buhnen zur Anpassung der Streichlinienbreite (Abstand zwischen den Buhnenköpfen)

Einsatzmöglichkeiten

  • In Bereichen unstetiger Streichlinienführung durch Streichlinienaufweitung

Wirkung

Strombau/Verkehr:
  • Verbesserung der hydraulischen Bedingungen durch Vergleichmäßigung des Strömungs- und Transportverhaltens und damit Verringerung lokaler Ablagerungen/Untiefen an der Gewässersohle
Naturschutz/Wasserwirtschaft:
  • Kann Entkopplung Fluss - Aue, Verschlechterung aller betroffenen LRT, Gefahr weiterer Sohlerosion bewirken

S1.08: Kopf-/Randschwelle

Maßnahmentyp/Erläuterung

  • Einbau von Kopf- oder Randschwellen (Niedrigwasserbauwerke) zur Stützung des Niedrigwasserbereichs

Einsatzmöglichkeiten

  • In Anlandungsbereichen mit überbreiten Streichlinienabständen

Wirkung

Strombau/Verkehr:
  • Vergleichmäßigung des Geschiebetransports und Verbesserung der Schifffahrtsbedingungen im Niedrigwasserbereich.
Naturschutz/Wasserwirtschaft:
  • Kann Entkopplung Fluss - Aue, Verschlechterung aller betroffenen LRT, Gefahr weiterer Sohlerosion bewirken

S1.09: Streichlinienbreitenreduzierung

Maßnahmentyp/Erläuterung

  • Bau von ökologisch optimierten Hakenbuhnen und/oder von mit nach ökologischen Gesichtspunkten strukturierten und hinterströmten Parallelwerken (siehe S1.04) als Ersatz für Deckwerke und Buhnen, unter Rückbau nicht mehr erforderlicher Bauwerksbestandteile im Zusammenhang mit verminderter Fahrrinnentiefe

Einsatzmöglichkeiten

  • Bei unzureichender Streichlinienführung durch zu kurze oder fehlende Bauwerke über längere Streckenabschnitte , d. h. zu großer Buhnenabstand in Fließrichtung in Bereichen mit Anlandungen in der Fahrrinne, z.B. in der Reststrecke

Wirkung

Strombau/Verkehr:
  • Verbesserung der hydraulischen Bedingungen durch Vergleichmäßigung des Strömungs- und Transportverhaltens und damit Verringerung der Ablagerungen an der Gewässersohle.
Naturschutz/Wasserwirtschaft:
  • Gefahr verstärkter Sohlerosion
  • Verringerung der Strukturvielfalt im Gewässer und Gefahr weiterer Entkopplung von Fluss und Aue

Ökologische Optimierung der Strombauwerke

S2.01: Kerbbuhnen

Maßnahmentyp/Erläuterung

  • Anpassung und Modifikation von Bauwerken durch den Einbau von möglichst breiten und tiefen Kerben in den Buhnenrücken oder im Bereich des Landanschlusses
  • Rückbau der uferseitigen Befestigung

Einsatzmöglichkeiten

  • Einsatz an fast allen Buhnen
  • Kerben vornehmlich im Landanschlussbereich (dort mit Entsiegelung der Uferbereiche)

Wirkung

Strombau/Verkehr:
  • Erhöhung der Strömungsdiversität im Uferbereich und in den Buhnenfeldern (unter anderem mit dem Ziel die Verlandung der Buhnenfelder langfristig zu reduzieren.)
  • Verringerung der Sohlbelastung im Flussschlauch.
Naturschutz:
  • Initiierung, Verbesserung und Wiederherstellung strukturbildender Prozesse im Ufer- und Gewässerbereich insbesondere in Buhnenfeldern
  • Wiederherstellung und Verbesserung geschützter Biotope und Habitate besonders geschützter, gewässer- und auentypischer Tier- und Pflanzenarten
  • Entwicklung von LRT 3270
  • Erhöhung der Gewässerstrukturvielfalt
Wasserwirtschaft:
  • wichtiger Beitrag zum Erreichen des ökologischen Gewässerzustandes
  • Verbesserung der Gewässermorphologie zur Verbesserung der Habitate möglich.

S2.02: Uferentsiegelung

Maßnahmentyp/Erläuterung

  • Entsiegelung von aus verkehrlicher Sicht nicht mehr erforderlicher, geschütteter oder gepflasterter Uferbereiche

Einsatzmöglichkeiten

  • Beseitigung von Wasserbausteinabdeckungen in Buhnenfeldern (z. B. Verladestellen)
  • Entfernung von Deckwerksabschnitten bzw. Reduzierung der Deckwerkshöhe nach Erfordernis.

Wirkung

Strombau/Verkehr:
  • Schaffung eigendynamischer, unversiegelter Uferbereiche durch Zulassen von Erosions- und Anlandungsprozessen, wie z. B. Steiluferausbildung.
Naturschutz:
  • Initiierung, Verbesserung und Wiederherstellung strukturbildender Prozesse im Ufer- und Gewässerbereich insbesondere in Buhnenfeldern
  • Wiederherstellung und Verbesserung geschützter Biotope und Habitate besonders geschützter, gewässer- und auentypischer Tier- und Pflanzenarten
  • Entwicklung von LRT 3270
  • Erhöhung der Gewässerstrukturvielfalt,
  • Entwicklung/Etablierung von LRT 91E0*, 3260, 3270
  • Steilufer: Habitatsverbesserung Uferschwalbe, Eisvogel
Wasserwirtschaft:
  • wichtiger Beitrag zum Erreichen des guten ökologischen Zustands
  • eigendynamische Gewässerentwicklung - Gewässer kann wieder eigenständig Lebensräume, wie z. B. Kolke, Gleit- und Prallhänge oder Sand bzw. Kiesbänke ausbilden.

S2.03: Parallelwerksanpassung (1)

Maßnahmentyp/Erläuterung

  • Rückbau der Landanschlüsse zur Schaffung von Ein- und Auslauföffnungen sowie Öffnungen im Verlauf der Parallelwerke, damit auch Herstellung von inselartigen Bereichen im Bauwerkskörper (auch in Kombination mit S2.04)

Einsatzmöglichkeiten

  • Umgestaltung vorhandener Parallelwerke.

Wirkung

Strombau/Verkehr:
  • verminderter Unterhaltungsaufwand
Naturschutz:
  • Initiierung, Verbesserung und Wiederherstellung strukturbildender Prozesse im Ufer- und Gewässerbereich insbesondere in Buhnenfeldern
  • Wiederherstellung und Verbesserung geschützter Biotope und Habitate besonders geschützter, gewässer- und auentypischer Tier- und Pflanzenarten
  • Entwicklung von LRT 3270
  • Erhöhung der Gewässerstrukturvielfalt,
  • Habitatsverbesserung, -entwicklung für z. B. Nase (Chondrostoma nasus), Weißflossen-Gründling (Romanogobio albipinnatus) möglich
Wasserwirtschaft:
  • Verbesserung der Gewässermorphologie zur Verbesserung der Habitate möglich.

S2.04: Parallelwerksanpassung (2)

Maßnahmentyp/Erläuterung

  • Einbau von Senken als Durchflussöffnungen und ggf. Rückbau von ehemaligen Bauwerken und Deckwerken hinter Parallelwerken, damit auch Herstellung von inselartigen Bereichen im Bauwerkskörper

Einsatzmöglichkeiten

  • Strukturierung vorhandener Parallelwerke

Wirkung

Strombau/Verkehr:
  • verminderter Unterhaltungsaufwand
Naturschutz:
  • Initiierung, Verbesserung und Wiederherstellung strukturbildender Prozesse im Ufer- und Gewässerbereich insbesondere in Buhnenfeldern
  • Wiederherstellung und Verbesserung geschützter Biotope und Habitate besonders geschützter, gewässer- und auentypischer Tier- und Pflanzenarten
  • Entwicklung von LRT 3270, Erhöhung der Gewässerstrukturvielfalt,
  • Habitatverbesserung, -entwicklung für z. B. Nase (Chondrostoma nasus), Weißflossen-Gründling (Romanogobio albipinnatus) sowie z. B. störungsempfindlicher Tierarten
Wasserwirtschaft:
  • Verbesserung der Gewässermorphologie zur Verbesserung der Habitate möglich.

S2.05: Bauwerks-/Bauwerksteilrückbau

Maßnahmentyp/Erläuterung

  • Entfernen von Buhnen oder Buhnenteilen
  • Rückbau von Deckwerken oder Deckwerksteilen

Einsatzmöglichkeiten

  • Nicht mehr regelungstechnisch benötigte Bauwerke oder Bauwerksteile

Wirkung

Strombau/Verkehr:
  • verminderter Unterhaltungsaufwand
Naturschutz:
  • Initiierung, Verbesserung und Wiederherstellung strukturbildender Prozesse im Ufer- und Gewässerbereich insbesondere in Buhnenfeldern
  • Wiederherstellung und Verbesserung geschützter Biotope und Habitate besonders geschützter, gewässer- und auentypischer Tier- und Pflanzenarten
  • Entwicklung von LRT 3270
  • Erhöhung der Gewässerstrukturvielfalt
  • Entwicklung/Etablierung von LRT 91E0*, 3260, 3270
  • Erhöhung der Gewässerstrukturvielfalt
Wasserwirtschaft:
  • eigendynamische Gewässerentwicklung - Gewässer kann wieder eigenständig Lebensräume, wie z. B. Kolke, Gleit- und Prallhänge oder Sand bzw. Kiesbänke, ausbilden
  • Verbesserung der Gewässermorphologie möglich.

S2.06: Beobachtende Unterhaltung

Maßnahmentyp/Erläuterung

  • Zeitweises Aussetzen der Unterhaltungsarbeiten an Strombauwerken

Einsatzmöglichkeiten

  • In Gleituferbereichen, in denen Buhnenkörper durchgerissen, nur noch in Resten erhalten, mit Sedimenten überdeckt oder ganz verschwunden sind.

Wirkung

Strombau/Verkehr:
  • verminderter Unterhaltungsaufwand
Naturschutz:
  • Wiederherstellung und Verbesserung geschützter Biotope und Habitate besonders geschützter auen- bzw. gewässertypischer Tier- und Pflanzenarten sowie z. B. störungsempfindlicher Tierarten
  • Initiierung, Verbesserung und Wiederherstellung strukturbildender Prozesse im Ufer- und Gewässerbereich
  • Erhöhung der Gewässerstrukturvielfalt
  • Entwicklung/Etablierung von LRT 91E0*, 3260, 3270
  • Erhöhung der Gewässerstrukturvielfalt
Wasserwirtschaft:
  • auf ökologische und naturschutzfachliche Anforderungen abgestimmte Unterhaltung und Entwicklung standortgerechter Ufervegetation

S2.07: Änderung der Buhnenausrichtung

Maßnahmentyp/Erläuterung

  • Änderung der Bauwerksausrichtung: von bisher entgegen der Fließrichtung ausgerichtet (inklinant) zu dann in Fließrichtung ausgerichtet (deklinant)

Einsatzmöglichkeiten

  • gesamte Elbestrecke, prioritär bei stark zerstörten Buhnengruppen

Wirkung

Strombau/Verkehr:
  • bei Beibehaltung der Stromregelungsfunktion findet eine maßgebliche Verringerung der Verlandungstendenz der Buhnenfelder statt.
Naturschutz:
  • Reduktion bzw. Umkehr der stetig wirkenden Verringerung der Wasserwechselzone bzw. flacher Wasserbereiche in den Buhnenfeldern. Damit Erhöhung des Anteils von Flachwasserzonen und der Gewässerstrukturvielfalt möglich.
  • Wiederherstellung und Verbesserung geschützter Biotope und Habitate besonders geschützter auen- bzw. gewässertypischer Tier- und Pflanzenarten sowie z. B. störungsempfindlicher Tierarten
  • Initiierung, Verbesserung und Wiederherstellung strukturbildender Prozesse im Ufer- und Gewässerbereich
  • Entwicklung/Etablierung von LRT 3260, 3270
Wasserwirtschaft:
  • Verbesserung der Gewässermorphologie zur Entwicklung der Habitate und Verbesserung der Selbstreinigungsfunktion möglich

Verbesserte Streckeninformation

S3.01: Bereitstellung verbesserter Streckeninformationen

Maßnahmentyp/Erläuterung

  • Der Binnenschifffahrt werden entsprechende Streckeninformationen für einschiffige Verkehrsführung in Engstellen zur Verfügung gestellt (AIS, ENC/ECDIS). Die Elbe wird mit den erforderlichen Landstationen ausgerüstet.

Einsatzmöglichkeiten

  • Einsatz auf der gesamten Binnenelbe, insbesondere Nutzung an verkehrlichen Schwachstellen

Ziele/Wirkung

Verkehr:
  • Die Begegnung von Berg- und Talfahrern in Engpassbereichen kann vermieden werden. So wird ein sicherer Verkehr auch in einschiffigen Streckenbereichen ermöglicht.
Strombau:
  • Der Maßnahmenumfang bei der Beseitigung von Schwachstellen kann ggf. minimiert werden, da dort nur einschiffiger Verkehr erforderlich
Naturschutz/Wasserwirtschaft:
  • Durch örtliche bzw. abschnittsweise Reduktion der Fahrrinnenbreite (Einschiffigkeit) mehr Gestaltungsspielraum für Strukturverbesserungen (indirekte Wirkung)

Letzte Änderung: 04.11.21